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farbe - sendend -
empfangend - sendend
Norbert León Tress, Malerei, 1999 - 2012
Seit 1999 arbeitet der in München lebende Maler und Bildhauer Norbert
Tress mit dem Grundstoff Erde, dem er in jüngster Zeit Farbpigmente
beimengt.
Den materiell-natürlich-tonigen, dem Ort verbundenen Erdarbeiten, die
in ihrer Malart - flächig monochrom - die Grenze des Immateriellen
berühren, folgen die inneren
Malereien - farbdurchtränkte Leinwände, die den uns innewohnenden
Farbraum durchwirken.
Mit dem Titel seiner Ausstellung 2009 in der Galerie FOE 156 verweist
Norbert Tress auf das Prozessuale seiner Malerei. Die Farbe entsteht
und wandelt sich permanent
in der Betrachtung.
Sehen und Farbe sind ineinander verwoben und lenken unsere innere
Sicht. Bei eingehender Betrachtung wandeln sich die Farbtöne zu den
ihnen innewohnenden erhöhten
Tonlagen, bis diese wieder im Unbekannten verstummen.
Die formal reduzierten, im Umfeld der radikalen Malerei wurzelnden
Gemälde verorten sich im Gegensatz zu den früheren Arbeiten des
Künstlers nicht in ihrer Umgebung,
sondern gewinnen und verlieren ihre Präsenz im Selbst des Betrachters.
Im Jahr 2008 hat Norbert Tress begonnen, die Oberfläche vorgefundener
Objekte dezidiert partiell mit hochglänzender und rein pigmentierter
Farbe zu beschichten,
die das Licht und das Umfeld spiegelt - signalhaft pulsierend ...
sendend - empfangend - sendend ...
In seinem Atelier zeigt der Künstler bisweilen auch retrospektive
Arbeiten und Farbskizzen auf Papier, die vornehmlich im analytischen
Studium zu großformatiger
Wandmalerei entstanden sind und mithin auch der inhaltlichen
Bestimmung der künstlerischen Arbeit dienen.
Norbert León Tress, Pavel Zelechovsky,
München, Januar 2009
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